"Turandot" ist ein Fest der Superlative

42 Kinder der Domchöre sind an der Wiederaufnahme der Puccini-Oper im Deutzer Staatenhaus beteiligt – Im letzten Jahr sorgte die gefeierte Neuinszenierung der Regisseurin Lydia Steier für ein ausverkauftes Haus an 13 Abenden.
In ihren roten und pinkfarbenen Seidenkimonos sind sie ein fröhlicher Farbtupfer, als sie auf dem Drachenschiff hereingefahren werden. Der mehrgliedrige Kopfschmuck aus goldenem Brokat gibt ihnen etwas Festliches, obwohl sie doch Geknechtete sind. Denn wie aufgezogene Püppchen wippen die Kinder mit kalkweißem Gesicht einmal nach rechts, dann wieder nach links zu dem einfachen chinesischen Volkslied, das sie singen, während sie fein herausgeputzt und mit starrem Blick die Vorführung vor den gaffenden Touristen über sich ergehen lassen. Gute Miene zum bösen Spiel machen und dabei leicht grinsen – das hat ihnen Regieassistentin Eike Ecker gleich bei der ersten szenischen Probe aufgetragen. So tun als ob… und dabei glücklich aussehen, obwohl sie eigentlich Angst haben – das muss in der beabsichtigten Mimik zum Ausdruck kommen. Später, nach mehreren Durchgängen, in die Ecker nach und nach auch die vielen Sänger des Kölner Opernchores und die Solisten einbezieht, lobt sie dann anerkennend die jungen Sängerinnen und Sänger: „Das habt Ihr richtig toll gemacht.“ Und nach der Generalprobe gibt es dann noch eine Steigerung, diesmal an die Adresse von allen Akteuren: „Ihr alle wart sensationell gut. Wirklich super!“