Domkantorei singt in der "Kölner Musiknacht"
Winfried Krane präsentiert vorab das Programm der England-Tournee
„A Cappella von Josquin bis Poulenc“ heißt das Programm, mit dem sich die Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane am 17. September an der „Kölner Musiknacht“ beteiligt. Das Konzert mit Werken aus fünf Jahrhunderten, die der Chor auch bei einer England-Tournee im Herbst aufführen wird, beginnt um 21 Uhr im Kölner Dom.
Um 22 Uhr gibt es „English Fantasy“ mit dem Streicher-Ensemble „Harmonie Universelle“ und um 23 Uhr Musik unter dem Motto „Crossover Bagdad – Köln“. Bei diesem Konzert präsentieren die beiden Künstler Albrecht Maurer, Violine, Fidel, Rebec, und Bassem Hawar, irakische Kniegeige, gleich mehrere exotische Instrumente.
Die Kölner Musiknacht, die in diesem Jahr zum 12. Mal von der Initiative Freie Musik Köln (IFM) veranstaltet wird, vereint Alte und Neue Musik, Jazz, Weltmusik und Chansons. 300 Musikerinnen und Musikern spielen in sechs Stunden 69 Konzerten an 18 verschiedenen Spielorten. Die Konzerte beginnen im Stundentakt ab 18 Uhr; keines dauert länger als 45 Minuten. So bleibt genug Zeit für gleich mehrere Ortswechsel. Es ist aber auch möglich – wie im Kölner Dom –, an einem Ort, hintereinander wechselnde Musik zu hören. 2005 als „Hilferuf“ von der Szene selbst ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit auf fehlende Probe- und Aufführungsräume sowie niedrige Gagen aufmerksam zu machen, ist daraus inzwischen ein wichtiges und bundesweit einmaliges Ereignis geworden.
Die IFM hat aus ihren rund 600 Mitgliedern die Musiker ausgesucht, die in diesem Jahr mit von der Partie sind. Nun ist es dem Publikum und den Musikliebhabern dieser Szene überlassen, aus dem vielfältigen Angebot auszuwählen. Hilfreich dabei ist vielleicht, dass der Veranstalter „Touren“ mit maximal sechs Konzerten vorschlägt. Diese bieten thematisch je etwas ganz anderes: „Musik in Kirchenräumen“, „Weltmusik und Chansons“ oder beispielsweise „Klassik und Romantik am frühen Abend“.
„Musik hören macht Spaß“, begründet Daniel Mennicken, der neue Vorsitzende der IFM, den Erfolg dieses traditionellen Festivals beim Publikum, wenn dann mal vorübergehend die Sorgen der freien Musikszene etwas außen vor bleiben. „Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, von Verwaltung und Politik für die Probleme der gesamten Kölner freien Szene – nicht nur der Musiker – ist gestiegen“, sagt Mennicken und verweist auf den zuletzt gestiegenen Zuschuss von insgesamt derzeit eine Million Euro für eben die ganze freie Szene. „Aber“, ergänzt er selbstkritisch, „die Musiknacht könnte politischer sein.“
20 Euro kostet ein Ticket, das – ohne Sitzplatzanspruch – Eintritt in alle Konzerte bietet, aber auch Einzeltickets sind erhältlich. Die Konzerte im Kölner Dom jedoch sind kostenfrei.
Weitere Informationen unter: www.koelner-musiknacht.de.
Beatrice Tomasetti