„Dom-Premiere“ für die Nachwuchssängerinnen
Zum ersten Mal waren die Mädchen des B-Chores an der Gestaltung des Kapitelsamtes beteiligt
Jauchzen, Jubeln und Singen gehöre nun mal mit zum Gotteslob, sagte Domdechant Msgr. Robert Kleine gleich zu Beginn seiner Begrüßung am vergangenen Sonntag. Und so galt auch sein besonderer Willkommensgruß im morgendlichen Kapitelsamt den 29 Nachwuchssängerinnen des Mädchenchores am Kölner Dom, die mit ihrem Auftritt zum ersten Mal an der liturgischen Gestaltung eines Gottesdienstes im Kölner Dom beteiligt waren. Neu für den sogenannten B-Chor war demnach auch, dass er nun – nach einem kurzen musikalischen „Einstand“ bei der Erstkommunionfeier mit eigenen Lied auf den Stufen des Altares – zum ersten Mal auf dem Chorpodest im südlichen Seitenschiff stand und – in der ersten Reihe deutlich sichtbar für die ganze Gemeinde – schon einmal für den „Ernstfall“ probte. Wenn der auch erst zu Beginn des kommenden Jahres eintritt. Dann nämlich werden alle Nachwuchssänger der jetzt dritten Schuljahre offiziell durch Dompropst Gerd Bachner im Rahmen eines feierlichen Zeremoniells in die A-Chöre der Kölner Dommusik aufgenommen. Jetzt konnten sie eher schon einmal probeweise testen, wie es sich anfühlt, die älteren Sängerkolleginnen bei der sonntäglichen Eucharistiefeier gesanglich zu unterstützen und somit wichtiger Bestandteil des feierlichen Sonntagszeremoniells zu sein.
Kleine nahm die Dom-Premiere der Drittklässlerinnen zum Anlass, auf das Lindenthaler Chorzentrum der Kölner Dommusik in der Clarenbachstraße mit seiner musikalischen Nachwuchsförderung zu verweisen und auf die dort insgesamt vier beheimateten Domchöre, die alle die Freude an der Gemeinschaft und am Singen eine, wie er betonte. Er würdigte das große Engagement aller Sängerinnen und Sänger, die das ganze Jahr über die Geistlichen am Dom in der Liturgie unterstützten, und dankte besonders aber auch den Eltern der Chorkinder für deren Begleitung bei diesem fleißigen Einsatz. Und natürlich war den kleinen Sängerinnen selbst auch anzumerken, dass es schon eine gehörige Portion Mut braucht, beim ersten Mal trotz vieler Hilfestellungen von Chorleiter Oliver Sperling alles richtig zu machen und den musikalischen Anforderungen einer lateinischen Messe gewachsen zu sein. Denn immerhin mussten die Mädchen die „Missa sine nomine“ von Claudio Casciolini bewältigen, die der Domkantor für seinen Chor traditionell zu diesem Anlass auswählt und bei der die durchweg Neunjährigen unter Beweis stellen mussten, dass sie der neuen Aufgabe durchaus gewachsen und mit großem Ernst bei der Sache sind.
Beatrice Tomasetti