Drittklässler sprechen ein eigenständiges "Ja"
Schulseelsorger Tobias Hopmann feierte mit den Kommunionkindern der Domsingschule Tauferneuerung
Das persönlich abgelegte Glaubensbekenntnis stand im Zentrum des festlichen Wortgottesdienstes, den der Seelsorger der Kölner Domsingschule, Domvikar Tobias Hopmann, mit den diesjährigen Kommunionkindern im Kölner Dom feierte.
46 Mädchen und Jungen aus den beiden dritten Schuljahren hatten sich mit ihren Familien am Dreikönigenschrein zum traditionellen Tauferneuerungsgottesdienst versammelt, mit dem sie sich zwei Wochen vor ihrer Erstkommunion auf das große Ereignis vorbereiteten. „Die Taufe stand am Beginn Eures Lebens“, leitete Hopmann gleich zu Beginn seine Begrüßung an die Kinder ein, „seitdem haben Euch auf Eurem Glaubensweg viele Menschen begleitet: Eure Eltern, Paten, aber auch die Klassenlehrer.“ In Erinnerung an die Taufe würden daher heute auch jedem seine selbst gestaltete Kommunionkerze und ein weißes Gewand überreicht – wie es auch damals der Priester zur Taufe als Zeichen der Reinheit des Täuflings getan habe. Doch diesmal sei ein eigenständiges mündiges „Ja“ von jedem Einzelnen gefordert, das vor vielen Jahren noch Eltern und Paten stellvertretend für jedes Kind gesprochen hätten, erklärte Hopmann. Er erläuterte, dass es im Unterschied zur heutigen Praxis in den Anfangsjahren des Christentums üblich gewesen sei, ausschließlich Erwachsenen zu taufen und dass die Taufe jeweils in Kombination mit den beiden anderen Sakramenten Erstkommunion und Firmung erfolgte. Bei der Tauferinnerung nun gehe es darum, dieses Taufversprechen zum ersten Mal selbständig zu formulieren und damit den eigenen Glauben öffentlich zu bekennen.
„Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Dieser Text aus dem Matthäus-Evangelium mit der Aussendung seiner Jünger in alle Welt sei der klassische Taufbefehl Jesu an die Apostel gewesen und damit sein Wunsch an die Gefährten, den Menschen die Frohe Botschaft zu bringen und Christus vor ihnen zu bekennen. Dieser Auftrag könne auch heute noch für jeden Einzelnen gelten, um für den eigenen Glauben einzutreten, eben da, wo jeder an seinen Platz gestellt sei: beispielsweise in der Schule, auf dem Fußballplatz oder im Reitverein, wandte sich Frater Philipp Meyer OSB in seiner Katechese direkt an die Kinder. Er unterstrich nochmals die Verantwortung, die die Drittklässler der Kölner Domsingschule mit ihrem nun eigenverantwortlich erneuerten Taufversprechen und selbständig bekräftigten Glaubensbekenntnis übernähmen. Dabei sei das „Amen“ beim Empfang der Heiligen Kommunion das kürzeste Glaubensbekenntnis der Kirche, sagte der Benediktiner. Bei dieser Tauferinnerungsfeier erkenne jedes zukünftige Kommunionkind die Zusage Gottes an: Du bist mein geliebtes Kind, an dem ich meine Freude habe.